Vermeiden, wiederverwenden, verwerten: Abfallwirtschaft und Recycling bei Fresenius Kabi
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind rund 15 % der im Gesundheitswesen anfallenden Abfälle Gefahrstoffe, die bei unsachgemäßer Entsorgung negative Auswirkungen haben können. Ein verantwortungsvoller, sicherer Umgang mit Abfall und Ressourcen ist für Fresenius Kabi daher von hoher Priorität.
Mehr als Müll: wie wir Abfälle managen – und Ressourcen schonen
Ein zentrales Ziel unseres Abfallmanagements ist es, wertvolle Ressourcen zu schützen. Durch einen umsichtigen Umgang mit Abfällen können wir Ressourcen schonen und der Produktion wieder zuführen. Deshalb liegt unser Fokus neben der Vermeidung auch darauf, Abfälle zu recyceln und sachgerecht zu verwerten. Abfälle fallen bei Fresenius Kabi vor allem als Nebenprodukt von Produktionsprozessen oder in der nachgelagerten Wertschöpfungskette als Verpackungsmaterial für Produktbehälter in Krankenhäusern, Privathaushalten und Pflegeheimen an. Bei ihrer Behandlung wenden wir die gesetzlichen Vorgaben konsequent an und verfolgen eigene Initiativen, um Verwertungskreisläufe zu schließen.
Für die Abfallbewirtschaftung haben wir die folgende Reihenfolge festgelegt:
In Verantwortung für Mensch und Umwelt: unser Umgang mit Abfällen
Die lokalen EHS (Environment, Health, and Safety)-Managerinnen und -Manager oder spezielle Abfallmanagerinnen bzw. -manager an den Fresenius Kabi Produktionsstandorten sind für das Abfallmanagement in der jeweiligen Organisation verantwortlich.
Bei Fresenius Kabi erfassen wir die in den Produktionsstätten, Logistikzentren, Compounding-Zentren und den weiteren ISO-14001-zertifizierten Organisationen anfallenden Abfallmengen. Wir kategorisieren diese nach Abfallarten und Entsorgungsmethoden. Kunststoffabfälle machen den größten Anteil der nicht gefährlichen Abfälle aus. Gefährliche Abfälle werden, wo möglich, vermieden und die unvermeidbaren einer fachgerechten und nachweisbaren Entsorgung zugeführt.
Abfallmanagement an unseren Standorten
Villadose, Italien: wiederverwendbare Arbeitskleidung
An unserem Standort Villadose haben wir die Menge der in den Produktionsabteilungen verwendeten Einweganzüge verringert. Anstelle der Einwegkleidung setzen wir dort wiederverwendbare, sterilisierte Kleidung ein. Die Maßnahme reduziert die jährliche Abfallmenge um etwa 1.300 kg.
Aquiraz, Brasilien: Auslastung von Filterkapazitäten und Wiederverwendung von Paletten
Eine Bewertung zur Auslastung von Filtern an unserem Standort in Aquiraz ergab ein Einsparpotenzial von rund 250 kg/Jahr für gefährliche Abfälle. Die Filtration verringert die biologische Belastung von parenteralen Nährlösungen und ist daher obligatorisch. Die Analyse zeigte, dass der Standort die Filter unter ihrer Nennkapazität einsetzte, was zusätzliche Kosten und Abfälle verursachte. Nachgewiesen wurde außerdem, dass sich die maximale Verweildauer der Filter im Prozess erhöhen lässt, ohne die Qualität des Produkts zu beeinträchtigen.
Bereits umgesetzt haben wir eine Maßnahme zur Wiederverwendung von Holzpaletten für Fertigprodukte. Statt diese zum Recycling zu verkaufen, sortieren wir sie nun aus und unterziehen sie einer Wärmebehandlung, um sie wieder auf die geforderten Hygieneanforderungen zu bringen. So konnten wir den Holzbedarf um 188 t senken. Abzüglich der Kosten für die Behandlung und der ausbleibenden Verkaufserlöse ergaben sich zudem Einsparungen von 410.000 BRL (rund 73.000 €) pro Jahr.