Sustainability Hub 2023

Energieeffizienz, sichere Versorgung, erneuerbare Energien

Hitzewellen, Überschwemmungen und die damit einhergehenden Auswirkungen prägen bereits heute unseren Alltag. Als global tätiges Unternehmen müssen auch wir etwas tun, um die Folgen der Klimakrise zu begrenzen. Mit Rückhalt durch das Management arbeiten verschiedene Fachleute intensiv daran, unser konzernweites Klimaziel umzusetzen: Bis 2040 plant Fresenius, in Scope 1 und 2 Klimaneutralität primär durch Reduktionsmaßnahmen zu erreichen, etwaig verbleibende Treibhausgasemissionen sollen ausgeglichen werden.

Konzern-Klimaziele
  • Zwischenziel: Reduktion der gesamten Scope-1- und Scope-2-Emissionen absolut um 50 % bis 2030 (Basisjahr: 2020)
  • Klimaneutralität in Scope 1 und 2 bis 2040
  • Net Zero bis 2050

Unter Scope 1 fallen sog. direkte Emissionen, die wir mit unseren eigenen Geschäftstätigkeiten verursachen. Bei Scope 2 handelt es sich um indirekte, energiebedingte Emissionen; sie fallen also über den Verbrauch von eingekaufter Energie an. Scope 3 bezieht sich auf weitere indirekte Emissionen aus unserer Wertschöpfungskette.

Wo wir beim Klimaschutz stehen

Vor allem durch die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien und Effizienzmaßnahmen konnten wir im Jahr 2023 unsere absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 2020 um 22 % senken.

Scope-1- und Scope-2-Emissionen 2020 bis 2023
(in Tsd t CO2-Äquivalenten)1

Treibhausgasemissionen Scope 1 und Scope 2 (Balkendiagramm)
1 Die Berechnung der Scope-2-Emissionen erfolgt gemäß dem Greenhouse Gas Protocol nach dem marktbasierten Berechnungsansatz.

2023 hat Fresenius insgesamt 531 Tsd t CO2-Äquivalente verursacht (2022: 641 Tsd t CO2e). Das ist in etwa so viel, wie 50.500 Menschen in Deutschland jährlich zusammen verursachen1 – also ungefähr eine mittelgroße Stadt. Diese Zahl macht unsere Verantwortung beim Klimaschutz deutlich – und zeigt zugleich auf, wie groß unser Hebel ist, um mit Klimaschutzmaßnahmen einen Beitrag leisten zu können.

  • Die Scope-1-Emissionen beliefen sich auf 308 Tsd t CO2e. Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir sie um 2 % senken (2022: 315 Tsd t CO2e).
  • Die marktbasierten Scope-2-Emissionen konnten um rund 32 % gesenkt werden, von 326 Tsd t CO2e im Jahr 2022 auf 223 Tsd t CO2e im Jahr 2023. Diese Reduktion spiegelt u. a. den erhöhten Anteil von Strom aus erneuerbaren Quellen wider.

Scope-3-Emissionen umfassen alle vor- und nachgelagerten Aktivitäten entlang unserer Wertschöpfungskette. 2023 ist das erste Jahr, in dem wir unsere konzernweiten Scope-3-Emissionen in Übereinstimmung mit dem Greenhouse Gas Protocol Scope 3 Accounting and Reporting Standard offenlegen.

Nach eingehender Prüfung aller 15 Scope-3-Emissionskategorien haben wir zehn Kategorien als relevant identifiziert; die übrigen Kategorien werden nicht berichtet, da sie entweder bereits in der Berichterstattung zu Scope 1 und 2 abgedeckt oder nicht auf unser Geschäftsmodell anwendbar sind.

Im Jahr 2023 beliefen sich unsere Scope-3-Emissionen auf insgesamt 3.662 Tsd t CO2e. Eingekaufte Waren und Dienstleistungen stellen die größte Kategorie unserer Scope-3-Emissionen dar, mit einem Anteil von 40 %.

Wir sind ständig bestrebt, die Transparenz unserer Scope-3-Emissionen zu verbessern, und wollen die Auswirkungen unserer Wertschöpfungskette durch ehrgeizige Reduktionsziele verringern.

Scope-3-Emissionen 2023
(in Tsd t CO2-Äquivalenten)1

Scope-3-Emissionen: (t CO2 Äquivalente in Tsd) (Kreisdiagramm)
1 Die Berechnung der Scope-3-Emissionen basiert teilweise auf Schätzungen und Hochrechnungen.

Energieverbrauch senken und sichere Versorgung gewährleisten

Die Senkung des Energieverbrauchs ist ein entscheidender Faktor, um Treibhausgasemissionen reduzieren zu können. Als Gesundheitsunternehmen ist das allerdings herausfordernd: Einerseits möchten wir den Energieverbrauch so weit wie möglich reduzieren. Andererseits müssen wir zu jeder Zeit die Sicherheit der Patientinnen und Patienten in unseren Einrichtungen sowie die geregelte Energieversorgung unserer Produktion gewährleisten. Für die unterbrechungsfreie Versorgung in den Krankenhäusern sorgt ein spezielles Sicherheitsnetz.

Sicherheitsnetz für Versorgung rund um die Uhr

Um jederzeit eine unterbrechungsfreie Energieversorgung sicherzustellen, ist in all unseren deutschen und spanischen Krankenhäusern eine Netzersatzanlage vorhanden: Sollte das Stromnetz ausfallen, garantiert sie binnen Sekunden, dass wichtige Geräte und Anlagen am Laufen bleiben, und gewährleistet somit die Versorgung der Patientinnen und Patienten.

2023 hat Fresenius insgesamt 3,09 Mio MWh Energie verbraucht – und damit den Verbrauch um 3 % gegenüber dem Vorjahr reduziert (2022: 3,18 Mio MWh). Der gesunkene Verbrauch ist u. a. auf gezielte Energieeffizienzmaßnahmen zurückzuführen.

Smartes Energiemanagement

Besonders in unseren Krankenhäusern ist es entscheidend, Energie effizient zu nutzen. Nicht nur in unseren spanischen, sondern auch in unseren deutschen Kliniken kommen immer häufiger Klimaanlagen zum Einsatz. Diese regeln die Raumtemperatur und helfen durch Keimfilter, die Luft sauber zu halten. Beides ist für den Aufenthalt unserer Patientinnen und Patienten enorm wichtig. Gleichzeitig verbrauchen sie durch den aufwendigen Kühlungsprozess viel Strom. Bei Quirónsalud sind Klimaanlagen z. B. für einen großen Teil des Energieverbrauchs verantwortlich. Wir arbeiten daran, das Management all dieser Geräte zu automatisieren: Wenn die Außentemperatur sinkt, gleichen die Anlagen ihre Leistung von selbst an. Dadurch können wir uns besser an immer häufiger auftretende abrupte und extreme Temperaturveränderungen anpassen und zeitgleich Energie einsparen.

Auch darüber hinaus setzen wir auf smartes Energiemanagement, etwa über zentrale Portale, mit denen wir verschiedene Energieparameter kontrolliert können – vom Strompreis auf dem Energiemarkt bis hin zum jeweiligen Energieverbrauch unserer Standorte. In den deutschen Kliniken können wir z. B. mithilfe eines zentralen Energiebeschaffungs- und Managementsystems verschiedene Verbrauchswerte vergleichen, gezielt Verbesserungsmaßnahmen einleiten und uns über bewährte Verfahren einzelner Krankenhäuser untereinander austauschen.

Wir rüsten unsere Infrastruktur sukzessive um. An Produktionsstandorten messen wir dafür z. B. die Leistung von Geräten und Anlagen, die viel Energie verbrauchen, vergleichen die Werte mit denen von energieeffizienteren Anlagen und entscheiden schließlich über eine Umrüstung. Auf diese Weise werden wirksame sowie ökonomisch sinnvolle Lösungen eingesetzt – z. B. LED-Lampen oder Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HVAC).

Fresenius investiert zudem in Neubauten und Modernisierungen, die den aktuellen energetischen Standards sowie den jeweiligen gesetzlichen Vorgaben entsprechen.

Ausbau erneuerbarer Energien

2023 haben wir konzernweit rund 551.260 MWh Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wasser-, Solar- oder Windkraft bezogen. Das ist ungefähr so viel, wie 37 moderne Windräder unter guten Bedingungen jährlich erzeugen.2 Insgesamt konnten wir den Anteil des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen konzernweit von rund 12 % (2022) auf etwa 18 % im Jahr 2023 erhöhen. Unsere Kliniken in Deutschland werden seit 2022 zu 100 % mit zertifiziertem Grünstrom versorgt. Fresenius Kabi hat für 2023 zum ersten Mal für sieben Produktionsstätten Strom aus erneuerbaren Energien bezogen.

Photovoltaic-Anlage auf Gebäude-Dächern (Foto)
Photovoltaik-Anlagen an Quirónsalud-Krankenhäusern
Photovoltaic-Anlage im Gelände (Foto)

Neben dem Einkauf von Strom aus erneuerbaren Energiequellen erzeugen wir auch an immer mehr Standorten eigenen Strom. Dadurch können wir unabhängig von externen Stromversorgern erneuerbare Energien nutzen:

Fresenius Kabi erzeugt mit drei Solaranlagen
rund

4.883

MWh pro Jahr

für die Herstellung von MedTech-Produkten.

Quirónsalud betreibt bereits
an

19

von

50

der spanischen Krankenhäuser Photovoltaikanlagen.

1Die Berechnung orientiert sich an Werten des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

2Die Berechnung bezieht sich auf Daten des Energieversorgers EnBW.

Zwei Personen bepflanzen ein Hochbeet (Foto)

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