Sustainability Hub 2023

Kampf gegen den Klimawandel

Der Klimawandel und seine Auswirkungen beeinflussen auch Quirónsalud. In unseren Gesundheitseinrichtungen müssen wir uns auf steigende Temperaturen und die Zunahme von Unwetterereignissen vorbereiten, dabei gilt es die Gesundheit der Patientinnen und Patienten weiterhin bestmöglich zu schützen.

Der Gesundheitssektor ist für etwa 4,4 % der weltweiten Netto-Treibhausgasemissionen (THG) verantwortlich, was den jährlichen Emissionen von 514 Kohlekraftwerken entspricht. Damit trägt er klar zum Klimawandel bei.1

Der Klimawandel ist das größte Gesundheitsrisiko des 21. Jahrhunderts. Er wirkt sich nicht nur auf die Qualität der Luft aus, die wir atmen, sondern auch auf die Menge und Qualität von Süßwasser und Lebensmitteln. Das vermehrte Auftreten extremer Wetterbedingungen wirkt sich auch auf die Gesundheit aus, insbesondere auf die von Kindern, die in einer ungesunden Umgebung mit höheren Temperaturen aufwachsen, die die Ausbreitung von Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber begünstigen.

In Anbetracht der grundlegenden Rolle des Gesundheitswesens in Bezug auf den Klimawandel und seiner Verantwortung für die Emissionen und die Gesundheit der Menschen muss der Gesundheitssektor im Prozess der Dekarbonisierung mit gutem Beispiel vorangehen und eine Benchmark setzen. Dies wird der Gesellschaft, der Umwelt und damit auch der Gesundheit, insbesondere der am meisten gefährdeten Menschen, zugutekommen.

Im Rahmen unseres Engagements gegen die Luftverschmutzung und den Klimawandel bei Quirónsalud streben wir daher eine schrittweise Reduzierung unserer Treibhausgasemissionen an, wobei wir Bereiche und Methoden für transformative Veränderungen identifizieren. Unsere Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen stehen im Einklang mit den Klimazielen von Fresenius (weitere Details finden Sie im Konzernbericht) und den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs).

Ziele für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen:

  • Reduktion der Scope-1- und Scope-2-THG-Emissionen um 50 % bis 2030 (Basisjahr: 2020)
  • Klimaneutralität (Scope 1 und Scope 2) bis 2040
Abschwächung des Klimawandels: MAS+

Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels kann die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen von entscheidender Bedeutung sein, um die Folgen des Klimawandels abzumildern und das Bewusstsein für seine Folgen zu schärfen. Es hat sich im Laufe der Zeit gezeigt, dass der Klimawandel direkte Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung hat und dass die Zahl der Patientinnen und Patienten mit Krankheiten, die auf den Klimawandel zurückzuführen sind, zunimmt – zum Beispiel Atemwegserkrankungen.

Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt MAS+ in unserem Krankenhaus Fundación Jiménez Díaz (FJD) ins Leben gerufen, das bei der Entwicklung innovativer Lösungen im Gesundheitssektor führend ist. Mit diesem ehrgeizigen Projekt will das FJD proaktiv Initiativen und Projekte auf den Weg bringen, die negative Auswirkungen auf die Umwelt und damit auf die Gesundheit verringern. Beispiele für solche Projekte sind:

  • Digitalisierung und technologische Verbesserungen: Einführung innovativer Lösungen wie Telecare oder Initiativen zur Druckluftreduzierung
  • Recyclingprozesse und Schulungsprogramme für Arzneimittel und Inhalatoren
  • Entwicklung effizienter nachhaltiger Energieversorgung
  • Bewährte Verfahren für die Reduktion von Narkosegasen und Ersatz von Reinigungsmitteln
  • Ausbildungsprogramme speziell für die Bereiche Forschung und Digitalisierung

Die revolutionären Initiativen des FJD-Krankenhauses sind ein Vorbild für andere Einrichtungen. Die Maßnahmen wirken sich direkt auf die Verringerung des CO2-Fußabdrucks und den Klimawandel aus, was wiederum die Gesundheit der Bevölkerung beeinflusst (Prävention und Heilung).

Einblicke in MAS+

Unser Umgang mit Energie

Um unseren CO2-Fußabdruck zu verringern, versuchen wir zunehmend, erneuerbare Energien zu nutzen. Gleichzeitig ist es für uns als Krankenhausbetreiber äußerst wichtig, dass wir jederzeit über ausreichend Energie verfügen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und die bestmögliche Versorgung unseren Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.

Steigerung der Energieeffizienz

Um die Emissionen nachhaltig zu senken, ist es entscheidend, dass wir eine gute Datenbasis haben, um Verbesserungspotenziale abzuleiten. Um dies zu erreichen, haben wir das Projekt Digitalización Operativa y Monitorización de Edificios (DOME) gestartet. Weitere Informationen finden Sie hier.

Die Klimaanlagen in unseren Krankenhäusern sind für einen großen Teil des Gesamtenergieverbrauchs von Quirónsalud verantwortlich. Seit 2011 arbeiten wir daran, das Management dieser Geräte zu automatisieren und haben sie alle in das DOME-System integriert. Wenn z. B. die Außentemperatur sinkt, passen die Systeme ihre Leistung automatisch an. So können wir uns besser an die immer häufigeren, abrupten und extremen Temperaturschwankungen anpassen und durch eine effizientere Nutzung Energie sparen.

Die Modernisierung der Klimaanlagen durch den Einbau von Reluktanzmotoren und Frequenzumrichtern, der Austausch von Brennern und der Ersatz von Diesel- durch Erdgaskessel sowie die Umstellung von konventioneller Beleuchtung auf LED sind der Schlüssel zu einer effizienteren Energienutzung in unseren Krankenhäusern und Gesundheitszentren.

Was die Krankenhausinfrastruktur betrifft, so werden sowohl der Bau neuer Krankenhäuser als auch die Durchführung neuer Projekte und Sanierungen unter Berücksichtigung der Verbesserung der Energieeffizienz bei der Nutzung geplant und durchgeführt. Zu diesem Zweck erarbeiten wir eine Bewertung über den Betrieb der Kontrollsysteme der Zentren und den Energieverbrauch. Beurteilt wurden energieeffiziente Geräte, Kontroll- und Managementsysteme, LED-Beleuchtung, Sonnenkollektoren, Photovoltaikmodule und andere energieeffiziente Systeme, wie z. B. geothermische Energie (letztere, wann immer möglich), und deren Einsatzmöglichkeiten.

Ausbau der erneuerbaren Energien

Seit 2022 setzen wir in unseren Krankenhäusern Solarzellen zur Stromerzeugung ein, um die Auswirkungen auf das Klima zu verringern und die Nachhaltigkeit unserer Energieversorgung zu gewährleisten. Das Projekt begann mit einer umfassenden Analyse der Möglichkeiten, wobei Zentren mit ausreichender Fläche und eigenen Grundstücken Priorität erhielten.

Unsere Photovoltaikanlagen in Zahlen

Ende 2023 verfügen wir über 10.563 Paneele an 19 Standorten, die 5,6 GWh erzeugen, was 6 % des gesamten Stromverbrauchs in dieser Krankenhäuser entspricht.

Diese Leistung bedeutet eine erhebliche Verringerung unseres CO2-Fußabdrucks um 1.422 Tonnen CO2e.

Photovoltaikanlage auf einem Dach eines Hauses mit Innenhof, braune Felder im Hintergrund (Foto)
Photovoltaikanlagen an verschiedenen Quirónsalud-Standorten.
Photovoltaikanlage auf einem Dach mit weiteren Häusern und Bäumen im Hintergrund (Foto)

CO2-Fußabdruck

Wie bereits erwähnt, ist der Gesundheitssektor für einen beträchtlichen Prozentsatz der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich, und es liegt daher in unserer Verantwortung, Maßnahmen zur Verringerung unseres CO2-Fußabdrucks und seiner Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen zu definieren und umzusetzen.

In Zusammenarbeit mit ECODES (einer Einrichtung, die vom spanischen Gesundheitsministerium für die Berechnung des CO2-Fußabdrucks in Gesundheitszentren empfohlen wird) berechnen wir seit 2016 unseren CO2-Fußabdruck nach der Methodik des GHG-Protokolls, das zwischen drei Bereichen unterscheidet:

Scope 1

Umfasst direkte Treibhausgasemissionen, d. h. Emissionen aus Emissionsquellen, die der Organisation gehören oder von ihr kontrolliert werden.

Scope 2

Indirekte Emissionen, die bei der Produktion der von der Organisation eingekauften Energie entstehen.

Scope 3

Umfasst indirekte Emissionen, die nicht in Scope 2 enthalten sind und entlang der gesamten Wertschöpfungskette anfallen.

Die Ergebnisse unserer Scope-1- und Scope-2-Emissionen sind in der folgenden Grafik zu sehen, die zur besseren Vergleichbarkeit auch die Emissionen des Vorjahres enthält.

Die Scope-1- und Scope-2-Emissionen von Quirónsalud

Quirónsalud Scope-1- und -2-Emissionen
Die Treibhausgasemissionen für Quirónsalud wurden nach der vom spanischen Ministerium für den ökologischen Wandel und die demografische Herausforderung (MITECO) entwickelten und veröffentlichten Methodik geschätzt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Scope 1 folgendes beinhaltet: den Energieerbrauch in Gebäuden, den Treibstoffverbrauch in den organisationseigenen Fahrzeugen, Kältemittellecks in Klimaanlagen/Kühlgeräten, den Verbrauch von Feuerlöschgasen und den Verbrauch von Narkosegasen und Inhalatoren. Scope 2 umfasst unseren Stromverbrauch, der nach dem Marktansatz berechnet wird.

Der Anstieg unserer Emissionen um 4 % ist hauptsächlich auf einen Anstieg der Scope-1-Emissionen zurückzuführen, der durch einen höheren Erdgasverbrauch aufgrund neuer Einrichtungen und einer Zunahme unserer Tätigkeit bedingt ist. Darüber hinaus wurden neue Quellen von Scope-1-Emissionen identifiziert, wie Brandgase, andere Anästhesiegase sowie Inhalatoren, die im Vorjahr nicht erfasst wurden.

1 Die Berechnung orientiert sich am Health Care´s Climate Footprint der Nichtregierungsorganisation Health Care Without Harm.