Ressourcen verbrauchen – Ressourcen schonen
Der Gesundheitssektor trägt erheblich zum Ressourcenverbrauch bei. Das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) beziffert den jährlichen Rohstoffkonsum, den die stationäre und ambulante Leistungserbringung in Deutschland verursacht, auf rund 107 Mio Tonnen. Dabei stammt nur etwa ein Drittel aus heimischer Rohstoffentnahme – zwei Drittel gehen auf Importe zurück. Damit ist die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen für Helios von großer Bedeutung.
Der Gesundheitssektor setzt Rohstoffe in der Regel in verarbeiteter Form in Produkten ein. Ein geringerer Ressourcenverbrauch kann also in erster Linie durch den effizienten Einsatz dieser Produkte gesteuert werden. So kann z. B. eine ordnungsgemäße Wartung und Pflege von medizinischen Geräten und Ausstattung dazu beitragen, ihre Lebensdauer zu verlängern. Dadurch müssen Krankenhäuser weniger häufig neue Geräte anschaffen, was Ressourcen schont und erhebliche Kosteneinsparungen mit sich bringt.
Ressourcen einsparen im Klinikalltag
Im Jahr 2023 hat Helios insbesondere im Bereich der Verwaltung Maßnahmen umgesetzt, die den Ressourcenverbrauch verringern: Wir haben den Duplexdruck, also das beidseitige Drucken, auf allen Multifunktionsgeräten eingerichtet, die automatische Abschaltung von nicht genutzten PCs und Monitoren eingeführt und den Anteil Recyclingpapiere erhöht. Als Druckpapier ist z. B. nur noch zertifiziertes Recyclingpapier verfügbar; bei Hygienepapieren (etwa Toilettenpapier und Handtuchspenderpapier) liegt der Anteil recycelten Papiers bei 75 % und wird stetig erhöht. Einweg-Desinfektionstücher hat unser Zentraler Dienst Einkauf und Logistik durch Tücher aus nachwachsenden Rohstoffen ersetzt. In den Helios Cafeterien bieten wir seit Januar 2023 Mehrweggeschirr des Dienstleisters Relevo an. Wir arbeiten daran, die Nutzung von Einweggeschirr in unseren Cafeterien weiter zu reduzieren und führten im Frühjahr 2024 eine Umweltpauschale auf Einweggeschirr ein.
Auch im Bereich der Privatleistungen achten wir darauf, Ressourcen zu schonen. Leistungen wie Bademäntel oder Kosmetiktaschen werden z. B. nur noch auf Nachfrage ausgeteilt. Grundsätzlich ist die Leistung also weiter verfügbar; wir reduzieren aber die Menge ausgegebener Produkte, die potenziell unnötig entsorgt oder gereinigt werden müssten.
Eine wichtige Kampagne war 2023 die Reduktion von Einweghandschuhen. Die Schulungskampagne machte auf den unsachgemäßen Gebrauch von nicht-sterilen Handschuhen und den damit verbundenen enormen Ressourcenverbrauch aufmerksam. Die mit den Hygieneexpertinnen und -experten von Helios entwickelten Schulungen für alle Beschäftigten weisen auf potenzielle Gesundheitsgefahren hin und leisten somit auch einen wichtigen Beitrag zur Patientensicherheit und der Sicherheit unserer Beschäftigten.
Mehrweg statt Einweg?
Der Zentrale Dienst Einkauf und Logistik erstellte 2023 eine Top-10-Liste der am meisten eingekauften Einwegprodukte und untersuchte, ob hier auf Mehrweg umgestellt werden kann. Im Ergebnis: Fünf der zehn Produkte können aus hygienischen Gründen nicht auf Mehrweg umgestellt werden; fünf weitere lassen sich aus Kostengründen oder aufgrund von erheblichem Mehraufwand im Prozess nicht umstellen. Die Analyse hat gezeigt, dass wir bei diesen Produkten letztendlich nur mit einem reduzierten oder optimierten Verbrauch Abfall vermeiden und Ressourcen schonen können.