Sustainability Hub 2023

Gegen Diskriminierung einstehen und Chancen­gerechtigkeit fördern

So vielfältig wie unsere Arbeit sind auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir sind überzeugt: Erst das Zusammenspiel unterschiedlichster Sichtweisen, Meinungen, kultureller Prägungen, Erfahrungen und Werte ermöglicht es uns, die kreativen Potenziale zu nutzen, die uns als Gesundheitsunternehmen erfolgreich machen. Deshalb fördern wir internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie Vielfalt und Inklusion im gesamten Konzern.

Mehr als Schlagworte: Vielfalt und Chancen­gerechtigkeit fördern

Diversität und Chancengerechtigkeit sind grundlegende Werte unserer Unternehmenskultur und ein entscheidender Teil unseres Geschäftserfolgs. Als weltweit agierender Konzern sind wir mit Tochtergesellschaften in über 60 Ländern tätig und beschäftigen mehr als 190.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie alle repräsentieren verschiedene Kulturen, Generationen, Geschlechter, sexuelle Orientierungen und Fähigkeiten.

Über

150

Nationalitäten

zählen wir unter unseren Beschäftigten.

Diese unterschiedlichen Perspektiven, Hintergründe und Erfahrungen helfen uns, besser auf die individuellen Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten, Beschäftigten, Kunden und Partner einzugehen.

Deshalb stellen wir uns aktiv gegen jede Form von Diskriminierung und schaffen ein Arbeitsumfeld, in dem alle – unabhängig von Hautfarbe, Abstammung, Glauben, politischer Einstellung, Alter, Geschlecht, Ethnizität, Nationalität, kulturellem Hintergrund, sexueller Orientierung, körperlicher Verfassung, Aussehen oder sonstigen persönlichen Eigenschaften – respektiert und gefördert werden. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst, Diversität zu wahren und Chancengerechtigkeit zu fördern.

Gleichzeitig wissen wir, dass Vielfalt auch Herausforderungen mit sich bringt. Unsere Initiativen – aus dem Management und der Belegschaft heraus – sollen deswegen eine sichere Umgebung schaffen, in der alle ihre Potenziale voll entfalten können.

Eine solide Grundlage: unser Schulungs- und Sensibilisierungs­programm

Wir arbeiten daran, dass alle im Konzern für das Thema Diversität, dessen Chancen und Herausforderungen sowie für einen fairen, wertschätzenden Umgang miteinander sensibilisiert sind. Inzwischen ist es wissenschaftlicher Konsens, dass niemand von uns frei von Vorurteilen und Annahmen ist, die unser Denken und Handeln beeinflussen können. Deshalb bieten wir Schulungen und Sensibilisierungsprogramme an, die dazu anregen, uns kritisch zu hinterfragen und voneinander zu lernen.

Die Basis für unser Handeln ist unser Verhaltenskodex, der die ethischen Prinzipien und Standards unseres Unternehmens festlegt. Er macht deutlich, wie wir unsere Verantwortung für Vielfalt leben, wie wir miteinander und mit unseren Geschäftspartnern umgehen wollen und was wir von ihnen erwarten. Wir schulen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig zu diesem Kodex, um ihn lebendig zu halten und konsequent anzuwenden.

Unbewusste Annahmen überwinden

Ein besonderer Schwerpunkt lag im vergangenen Jahr auf dem Thema Unconscious Bias, also den oft unbewussten Annahmen, die wir über andere Menschen oder Gruppen haben. Diese Unconscious Bias können dazu führen, dass wir bestimmte Personen oder Perspektiven bevorzugen oder ausschließen, ohne es zu merken. Das kann nicht nur unsere Entscheidungen und unser Verhalten beeinträchtigen, sondern auch die Leistung und das Wohlbefinden unseres Teams.

Um diese blinden Flecken zu erkennen und zu überwinden, bieten wir verschiedene Lernformate an. Sie schärfen das Bewusstsein für dieses Thema und vermitteln konkrete Strategien, wie wir fairer und inklusiver werden können. Dazu gehören zum Beispiel Online-Kurse, Workshops, Webinare oder Peer-Group-Coachings. Einige dieser Formate richten sich speziell an Führungskräfte, die eine besondere Verantwortung tragen, ein diverses und motiviertes Team zu fördern.

Diversität in der Praxis

Wir fördern Diversität, Chancengerechtigkeit und Inklusion durch vielfältige Konzepte und Maßnahmen. Auch Beschäftigte haben hier Gestaltungsspielraum und bereits selbst Initiativen angestoßen. Unsere Fördermaßnahmen passen wir stets an die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Geschäftsmodelle und Regionen an.

Für diversere Führungsebenen: Frauen in Führungspositionen

Die Förderung von Frauen in Führungspositionen ist uns ein wichtiges Anliegen. Uns ist bewusst, dass Frauen in Führungspositionen noch immer unterrepräsentiert sind, sowohl in der Gesundheitsbranche als auch in der Gesellschaft im Allgemeinen. Wir sind überzeugt, dass eine ausgewogenere Geschlechterverteilung in Führungsebenen nicht nur die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft unseres Unternehmens stärkt, sondern auch ein Zeichen für eine moderne und zukunftsorientierte Unternehmenskultur ist.

Dafür haben wir uns die folgenden Ziele gesetzt: Bis 2025 soll der Frauenanteil in der ersten und zweiten Führungsebene unterhalb des Konzernvorstands im Segment Corporate bei über 30 % liegen.

Status im Jahr 2023:

Frauenanteil von
rund

30

%

auf der ersten Führungsebene im Segment Corporate

Frauenanteil von
rund

24

%

auf der zweiten Führungsebene im Segment Corporate

Um den Frauenanteil in Führungspositionen im gesamten Fresenius-Konzern zu bestimmen, ziehen wir das konzernweite variable Vergütungsprogramm (Long-Term Incentive Plan 2023 – LTIP) heran: Der LTIP ist im Wesentlichen auf Führungspositionen ausgerichtet, die sich maximal zwei Level unterhalb des Vorstandsgremiums befinden.

Frauenanteil im LTIP im Jahr 2023:
rund

27

%

Darüber hinaus arbeiten wir an Maßnahmen, um unseren Mitarbeiterinnen die besten Chancen zu bieten, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und auf Führungsverantwortung vorzubereiten. 2022 haben wir z. B. das Lernprogramm Leadership for Women – Boost your Self-Positioning gestartet. Die Teilnehmerinnen können ihre Selbstpositionierung anhand verschiedener Themenmodule stärken und sich mittels Peergroup-Coachings bereichsübergreifend vernetzen. In den ersten beiden Jahren haben bereits rund 260 Frauen teilgenommen.

Stimme der Inklusion: Schwerbehinderten­vertretungen

Der Fresenius-Konzern beschäftigt Personen mit Beeinträchtigungen und Schwerbehinderungen. Dazu zählen Menschen im Rollstuhl, Menschen mit einer geistigen Behinderung sowie Menschen, die eine Krebserkrankung überstanden haben oder mit Krankheiten wie Diabetes, Rheuma oder Depressionen leben. Wir wollen es allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten anzuwenden, und setzen dabei die jeweiligen lokalen gesetzlichen Vorgaben um.

In Deutschland finden in den Betriebsstätten von Fresenius, in denen mindestens fünf schwerbehinderte Menschen nicht nur vorübergehend beschäftigt sind, alle vier Jahre die Wahlen der Schwerbehindertenvertretung statt. Für dieses Amt können sich alle dort Beschäftigten zur Wahl aufstellen lassen. Auch in Spanien verfügen wir über entsprechende Gremien in unseren Kliniken.

Die Schwerbehindertenvertretungen stehen Beschäftigten bei Fragen zur Arbeitsplatzgestaltung, zum Gesundheitsschutz oder zur Teilhabe am Arbeitsleben zur Seite. Sie arbeiten eng mit dem Betriebsrat, der Geschäftsleitung und den Fachbereichen zusammen, um die Rechte und die Förderung schwerbehinderter Menschen zu gewährleisten.

Wirken und Wirkung der Schwerbehinderten­vertretung

Helios hat mit der Schwerbehindertenvertretung des Segments eine übergreifende Inklusionsvereinbarung abgeschlossen:

Sie fördert Chancengerechtigkeit, indem sie die Teilhabe (schwer-)behinderter Menschen und von Behinderung bedrohter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärkt. Darüber hinaus soll die Inklusionsvereinbarung unterbinden, dass Beschäftigte mit (Schwer-)Behinderung diskriminiert oder sozial ausgegrenzt werden.

Über 1.100

leitende Angestellte von Helios haben 2023 Online-Schulungen zu den Themen Schwerbehindertenrecht und Inklusionsvereinbarung absolviert.

Gemeinsam(e) Interessen vertreten

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben verschiedene Mitarbeiternetzwerke aufgebaut, mit denen sie gemeinsame Interessen vertreten. Die Netzwerke bieten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über verschiedene Standorte hinweg eine Plattform zum Austausch, zur Vernetzung und zur Weiterbildung. Sie unterstützen außerdem den Anspruch von Fresenius, konzernweit ein Beschäftigungsumfeld zu schaffen, in dem Diversität und Wertschätzung Hand in Hand gehen. Dies spiegelt auch die Charta der Vielfalt wider, die Fresenius im Mai 2023 unterschrieben hat.

Mitarbeiternetzwerke bei Fresenius

Die Women’s Initiative setzt sich für die Vernetzung, das Mentoring und die Unterstützung von Frauen ein. Die Initiative wurde im Jahr 2022 zunächst mit Schwerpunkt in Europa gegründet und hat mittlerweile weltweit Mitglieder, z. B. in Australien, Taiwan und den USA. Sie organisiert regelmäßig Veranstaltungen, Workshops und Mentoring-Programme für interessierte Mitarbeiterinnen.

Bei Fresenius Kabi in den Vereinigten Staaten gibt es aktuell fünf Employee Impact Groups: Voices of African Descent, Women’s Voice, Pride, Alliance of Asians and Pacific Islanders sowie іHOLA! (hispanische/lateinamerikanische Beschäftigte).

Chancengerechtigkeit im Talentmanagement

Chancengerechtigkeit beginnt für Fresenius bereits mit einem inklusiven und fairen Bewerbungs- und Einstellungsprozess – vor allem für Menschen, die potenziell eher von Diskriminierungserfahrungen betroffen sind.

Unterstützung internationaler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Wir bieten spezielle Beratungsangebote und Unterstützung für internationale Arbeitskräfte an, um ihnen das Ankommen zu erleichtern.

Helios hat 2020 damit begonnen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Integrationsmanagerinnen und -managern auszubilden. Sie unterstützen internationale Pflegekräfte bei ihrer Ankunft in Deutschland, beim Umgang mit Behörden und in anderen Situationen. Ziel ist nicht nur die berufliche und sprachliche Integration, sondern auch die soziale. Dies wird an den jeweiligen Klinikstandorten durch lokale Initiativen ergänzt. Um die kulturelle Öffnung und das Verständnis untereinander in den Teams weiter zu fördern, bilden wir verantwortliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Kulturbotschafterinnen und -botschaftern aus.

Quirónsalud hat ein Verfahren entwickelt, das Beschäftigten, die aus dem Ausland rekrutiert wurden, die Ankunft in Spanien erleichtern soll. Zudem unterstützt die Funktion für Arbeitsrecht und Mitarbeiterservices das internationale pflegerische und medizinische Personal dabei, Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen zu erhalten.

Wir fördern Vielfalt auch im Arbeitsalltag und machen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedene Angebote, die interkulturelle Kompetenzen und den Austausch zwischen den Standorten stärken sollen. Dazu gehören z. B. Sprachkurse, internationale Trainingsprogramme oder Austauschplattformen. Wir sind überzeugt, dass diese Maßnahmen nicht nur die Zufriedenheit und Motivation unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöhen, sondern auch unsere Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit als Unternehmen steigern.

Neben der Förderung von Vielfalt legen wir großen Wert auf Gleichberechtigung und Fairness. Wir behandeln alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleich und bieten ihnen dieselben Chancen und Vorteile. Dies wird z. B. durch Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen sichergestellt.

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Tiefergehende Infos – Managementansätze und Kennzahlen inklusive – gibt es in unserem Nichtfinanziellen Bericht 2023.

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